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Lange nicht gesehen und doch erkannt: Es hatte schon etwas von einem Klassentreffen, als sich am vergangenen Wochenende viele der ehemaligen Bezirksliga-Kicker der Spvgg. aus den Jahren 1992 bis 1995 wiedersahen.
Viele folgten dem Ruf der beiden Initiatoren Andreas Letzner und Ralf Janz. Ob der damalige Trainer Ralf Zeitz, Frank Schenk oder aber Achim Meusisch, der eigens aus dem bayerischen Bad Aibling anreiste..
"Es war eine tolle Truppe, besonders die Kameradschaft war richtig klasse. So etwas habe ich auch danach nie erlebt", schwärmte Zeitz. Der Coach beäugte die Jungs beim obligatorischen Freizeit-Kick auf dem Kunstrasen, verkniff sich den einen oder anderen nett gemeinten Kommentar aber. "Die meisten Spieler haben nichts verlernt." Knapp drei Jahre betreute Zeitz die Truppe, schaffte im ersten Jahr den Aufstieg in die Bezirksliga. In den Jahren darauf gab's jeweils die Vizemeisterschaft. Dann aber musste Zeitz gehen. "Der Verein hat sich neu ausgerichtet und wollte eine U23 aus der Mannschaft machen", erklärt Zeitz. Im Anschluss zerstreute sich ein Großteil der Kicker in alle Richtungen. "Doch der Fußball stand nicht immer nur im Vordergrund", sagt Hannes Kemper. Der frühere "Flügelflitzer" pries vor allem den Zusammenhalt an. "Wir haben uns im Grunde selbst organisiert." Als Vereinsheim diente das damalige "Rapener Tal", wo Kemper und Co. so manche Teamfete feierten. "Die Inhaber Clemens und Amelie Bergmann haben uns immer gut versorgt", flachst Kemper.
Nach dem Fußball führte der Weg diesmal aber nicht nach Rapen. Dort, wo einst gefeiert und geschunkelt wurde, steht heute ein Seniorenzentrum. Und so saßen die Kicker erst im Vereinsheim am Stadion zusammen, schwelgten in Erinnerungen. "Es war wie früher, jeder fühlte sich 15 Jahre jünger", schildert Andreas Letzner. Geschichten von gemeinsamen Mallorca-Fahrten oder sportliche Höhepunkte - Themen gab's reichlich.
Frank Schenk, der damals als Spielführer der verlängerte Arm des Trainers war, blieb der Spvgg. übrigens bis heute treu. Mittlerweile ist "Schenki" Kapitän der Alten Herren. "Schön war auch", erinnert sich der Angreifer, "wenn neue junge Spieler hinzukamen. Die mussten sich erstmal an unser Gefüge gewöhnen." Und Hannes Kemper ergänzt: "Es gab aber immer klare Hierarchien."
Den Tag ließen die Kicker dann in Zeitz' Lokal "Café Coretto" ausklingen. Andreas Letzner: "Es war eine tolle Sache, die wir auf jeden Fall wiederholen werden." Ein wenig Wehmut war aber auch dabei. Es fehlte der vor einigen Jahren verstorbene Betreuer Bernd Janz. Letzner: "Bernd war die gute Seele bei uns. Er hatte immer ein offenes Ohr."

29.10.2009 | Quelle: Medienhaus Bauer