Irgendwie war er sowieso nie weg, und dass er wieder da ist, konnte man schon im ersten Spiel sehen. Laufstark, einsatzfreudig, auch verbal stets präsent - so kennen die Anhänger der Spvgg. Zouhair Allali..

Beim 2:0-Sieg über den TuS Erndtebrück, war er der Mann des Tages. Das 1:0 vorbereitet, das 2:0 selbst gemacht, dazu fast sogar zum 3:0 getroffen - für einen defensiven Mittelfeldspieler, der normalerweise als "Aufräumer" vor der Abwehr für die eigene Torsicherung zuständig ist, nicht schlecht.

Drei Siege und ein Unentschieden sind die Ausbeute, dass da es Spaß macht, das schwarz-rote Trikot zu tragen, verwundert nicht. Zouhair Allali aber legt noch einen drauf: "Es macht nicht nur großen Spaß, sondern man muss auch immer sehen, welches Potenzial noch in dieser Mannschaft steckt. Wir sind noch lange nicht bei 100 Prozent."

Bester Beweis für die neu gewonnene Qualität sei das Spiel gewesen. Innenverteidiger Jan Schmidt sei da problemlos durch Tim Brüggenkamp ersetzt worden wie der kurzfristig an einer fiebrigen Infektion erkrankte Max Bönighausen durch Routinier Arek Grad.

Aber natürlich, sagt auch Zouhair Allali: "So schön es auch ist, einen breiten Kader zu haben, sollten nicht noch mehr Spieler ausfallen." Gestern beispielsweise saßen neben zwei Torleuten nur Spieler auf der Bank, die ihre Qualitäten in der Offensive besitzen, sieht man von Marcel Siwek ab, der nach seiner Verletzung von Stuckenbusch mit dick bandagiertem Knie "Gewehr bei Fuß" stand, aber nicht eingesetzt werden musste.

Mit Dennis Warncke, dem Erkenschwicker Faustpfand auf der linken Seite, droht seit gestern schon der nächste Ausfall. "Es zwickt im Oberschenkel", meinte der Linksfuß, der von Trainer Wielert vorsichtshalber vorzeitig aus dem Spiel genommen wurde.

Der Aufwärtstrend bei der Spvgg. wird auch daran deutlich, dass die Mannschaft gestern nicht wie zuletzt Mitte des Spiels ins Schwimmen geriet, sondern relativ souverän das Spiel nach Hause schaukelte. Den Vorwurf, die Spieler hätten oft überraschend konditionell früh abgebaut, will Allali jedenfalls nicht gelten lassen. "Das liegt doch immer daran, wie das Spiel läuft." Eine Partie wie gegen Ennepetal, das ausschließlich auf lange Bälle setzt, sei nun mal schwieriger als eine Partie gegen eine fußballerisch stärkere Mannschaft, die das Leder kontrolliert von links nach rechts laufen lasse.

So, wie es die Spvgg. selbst tut. Ein Erfolg jedenfalls ist für Zouhair Allali schon jetzt sichtbar: "Mittlerweile kopieren uns die anderen Mannschaften schon. Erndtebrück hat uns locken wollen. Aber den Gefallen haben wir denen nicht getan." Aber natürlich, meint der 27-Jährige, sei jedes Spiel anders. Im Derby in Waltrop könne die Geschichte wieder anders aussehen.

Wenn zum Beispiel mehr Emotionen im Spiel sind. Bange ist Zouhair Allali nicht. "Waltrop", versichert der Mittelfeldspieler, "war bis heute noch kein Thema bei uns".

Von Olaf Krimpmann
01.09.2009 | Quelle: Medienhaus Bauer

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