Die Spannung steigt. Auch bei Trainer Magnus Niemöller. Am Sonntag geht's los für die U19-Junioren der Spvgg. - Saisonstart in der A-Jugend-Westfalenliga. Gegner der Schwarz-Roten, die als klassenhöchstes Nachwuchs-Team auch das Aushängeschild im Fußballkreis Recklinghausen sind, ist die DJK TuS Hordel (Anstoß 11 Uhr Hordeler Heide)..

Vor dem Auftakt am Sonntag sprach die Stimberg Zeitung mit Trainer Magnus Niemöller über Ziele, Chancen und Perspektiven seiner Mannschaft.

Hallo, Herr Niemöller! Am Sonntag beginnt für sie die siebte Saison als Jugendtrainer bei der Spvgg.. Angst, dass es ein verflixtes siebtes Jahr werden könnte? -

- Was heißt verflixt? Erstens bin ich nicht abergläubisch. Zweitens bin ich davon überzeugt, dass wir im Vorfeld dieser Saison und jetzt in der Vorbereitungsphase alle wichtigen Details angesprochen und trainiert haben. Wir haben in den letzten Jahren eine durchweg erfolgreiche Arbeit leisten können, die sich in Tabellenplätzen und im Entwicklungsbereich vieler Spieler widerspiegelt. Daran werden wir in der kommenden Spielzeit wieder anknüpfen. Davon bin ich überzeugt.

Mit dem Aufstieg in die Junioren-Bundesliga in der Saison 2005/2006 waren sie am größten Erfolg der Jugendabteilung maßgeblich beteiligt. War es auch für sie persönlich der größte Erfolg in ihrer Trainerlaufbahn? -

- Natürlich war das damals für den Club und auch für uns Trainer eine tolle Sache. Wir haben etwas Einmaliges erreicht und dazu beigetragen, dass der Verein überregional noch bekannter wird. Wichtig in diesem Zusammenhang war allerdings, dass wir unsere zentrale Aufgabe, junge Spieler an den Seniorenbereich heranzuführen, nie aus den Augen verloren haben. Spieler wie Bönighausen, Brüggenkamp oder Bockhoff profitieren heute noch davon, dass sie Bundesliga gespielt haben. Wir Trainer sind da nicht so wichtig.

Schon mal über einen Wechsel zu einem anderen Klub nachgedacht? -

- Nein, ich fühle mich als Waltroper in Erkenschwick sehr wohl. Entscheidend ist, dass ich meinen Beruf bei Bertelsmann und meine Hobbys mit der Funktion als Trainer vereinbaren undkombinieren kann. Das Umfeld passt. Die Struktur stimmt und wir können als Trainer in Ruhe, ohne Druck arbeiten und planen.

Kommen wir zu ihrer aktuellen Mannschaft, die sie jetzt in zehn Testspielen und sechs Wochen Trainingsarbeit bestens beobachten konnten. Wie sind ihre Eindrücke? Woran muss noch gearbeitet werden? Und was ist von diesem Team zu erwarten? -

- Fest steht, dass wir in keinem Bereich hinten dran sind. Man muss lernen, Gewichtungen zu setzen. Wir legen vor der neuen Saison beispielsweise mehr Augenmerk auf Standards - offensiv und defensiv. Wir haben letztes Jahr einfach zu viele Gegentore bekommen, anderseits zu wenige aus Standards gemacht. Vielleicht hätten wir vor einem Jahr in diesem Bereich mehr Schwerpunkte setzen müssen. Ich finde es aber weiterhin blödsinnig, Tabellenplätze auszurufen. Das hilft nicht. Wenn wir nach dieser Saison alle Altjahrgänge top ausgebildet in den Seniorenbereich übergebenkönnen, ist unser Ziel erreicht.

Sie haben insgesamt acht Spieler von anderen Vereine verpflichtet. Hinzu kommen vier Leute aus der eigenen B-Jugend. Wie gut funktioniert die Integration? -

- Dass die Neuen bemüht sind, ist klar. Die älteren Spieler haben es klasse gemacht. Gäbe es für die Integration Zeugnisnoten, hätten sie eine Eins verdient. Natürlich hat auch das Trainingslager in Lotte zu unserer aktuell guten Stimmung beigetragen.

Mit Aaron Vasiliou von Westfalia Herne haben sie einen Stürmer verpflichtet, der angeblich auch bei den Scouts der TSG Hoffenheim auf dem Zettel steht. Berechtigt? -

- Mittlerweile hat doch jeder Bundesligaverein ein gut geführtes Scoutingsystem. In der Vergangenheit haben wir in Erkenschwick schon viele Spieler ausgebildet, die von klassenhöheren Vereinen angesprochen wurden. Das zeigt, dass wir in Erkenschwick alle einen guten Job machen. Aaron Vasiliou ist ein robuster Angreifer, der eine Verstärkung für uns ist.

Welche Mannschaften zählen sie in der kommenden Saison zum Favoritenkreis? -

- Absoluter Topfavorit ist der SC Paderborn, der sich selbst den Aufstieg auf die Fahnen geschrieben hat. Traditionell sind auch die SF Oestrich sehr hoch einzuschätzen. Gespannt bin ich auf Teams wie Theesen und Eintracht Dortmund, die beide eine überragende Vorbereitung gespielt haben. Und dann ist da ja noch Hordel.

Wie stark schätzen sie die Bochumer ein? -

- Spiele gegen Hordel waren in der Vergangenheit immer eng und umkämpft. In Hordel zu Null zu spielen, ist fast unmöglich, weil sie mit Santiliano Brajy, Leenhard Winkel und Kapitän Philipp Dragicevic überragende Einzelspieler haben.

von Olaf Nehls
28.08.2009 | Quelle: Medienhaus Bauer

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